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Wieder mal Spiekeroog - 2014 |
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Bilder & Geschichten
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Spiekeroog, man könnte jetzt auch denken: ... von der "extravaganten" oder "eingebildeten" Insel, doch wer will sowas schon laut schreiben! Ganz falsch ist es aber auch nicht. Beispielsweise erreicht man die Hausverwalter oder gar Wohnungsvermieter auf Spiekeroog telefonisch niemals direkt! Alle haben permanent einen Anrufbeantworter laufen und melden sich auf keinen Fall sofort zurück. Selbst eine Vertretung von der Vertretung nicht. Natürlich erscheint am Folgetag doch jemand und erfüllt fast alle Wünsche der "Inselgäste" ( Dieser komischen Sorte Mensch, welche aus ihren schönen Wohngegenden, aus ihren komfortablen Häusern und weg von ihren freundlichen Nachbarn hierher nach Ostfriesland ans Meer flüchten! Warum nur? Etwa, um hier das sauer verdiente Geld los zu werden? ). Oder haben die Insulaner einfach nur Angst, sich mit dem"Nordrhein-Randalen-Ebola" zu infizieren? Man weiß es nicht. Jedenfalls ist die Luft, die Gegend und die Wohnung wieder einmal sehr, sehr schön, so, wie der Preis es ja schon vermuten ließ. |
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Alles beginnt in Neuharlingersiel |
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Noch ist der Gepäckanhänger (unten links) leer, obwohl es gleich los gehen soll. Aber man hat sich inzwischen nicht nur an die jodhaltige Nordseeluft gewöhnt! Fahrt und Kofferservice wurden schon vor Wochen gebucht und bezahlt, dennoch findet man sich in einer Schlange stehend vor zwei geschlossenen Schaltern wieder: " Die Fahrkartenausgabe öffnet 1 Stunde vor Abfahrt der Schiffe. ", steht dort. Jeder muss, trotz Vorbuchung, seine richtige Fahrkarte noch einmal am Schalter abholen. Für meine Koffer, die ich an den Containern vorbei zum Schalter geschleppt habe, bekomme ich Banderolen, die ich am jeweiligen Koffer befestigen muss. Nun darf ich das Gepäck doch noch in die Container hineinwuchten. "Haben sie auch wirklich eine Banderole am Koffer?", fragt zweifeld der »Oberkofferaufseher« von der anderen Seite, ohne selbst nachsehen zu kommen. Joooh, hab' ich! Sach ich. |
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Jetzt freue ich mich, denn 30 Minuten vor Abfahrt darf man auf das Schiff. Habe ich gelesen. Beim Warten am Schalter. Steht gleich neben dem Schalter auf einem großen Schild. Zur Abfahrtszeit steht die Menge Menschen jedoch immer noch im Wind vor dem Schiff und wartet und friert, wartet darauf, dass die Ampel an der Fähre (für Kenner: oben rechts bei der Brücke!) von Rot auf Grün springt. Aber: das Gepäck ist noch nicht vollständig an Bord. Die Zugvögel sind derweil längst über Spiekeroog hinweg gezogen (oben Mitte) und der Fischkutter, der im malerischen Abendrot Neuharlingersiel verläßt (oben rechts), wird auch schon längst an der Insel zu seinen Fischgründen vorbeigezogen sein. Hier schiebt noch ein schicker grüner "Spiekeroog-Unimog" zwei Anhänger rückwärts auf die Fähre. Das will gelernt sein! - Dann laufen die Leute plötzlich "in Horde" los, denn die Sitzplätze unten im Bauch der Fähre sind begrenzt. Die Schiffsampel steht immer noch auf Rot! Und der Grog, den es dort unten in der kleinen Verkaufsstelle gibt, ist wirklich lauwarm ... | ||||
Doch nun sind wir auf der Insel, die Sonne scheint, es ist saukalt, und das ist auch gut so. So wollen wir es ja haben im November hier oben an der See. Die schöne Unbekannte (oben) gleich vorne am Rathaus sieht doch verdammt gut und 'unnahbar' aus. Typisch Spiekeroog, denke ich. |
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Und im Rathaus auf’n Flur steht gleich noch einer mit staatmännischer Mine: Johannes Rau. Jawohl, unser "Bruder Johannes" aus NRW! Ob die den hier verehren, weil er die größte zahlende Truppe Kurgäste befehligte? Nein, nein, das ist ganz anders. Rau, NRW-Politiker, langjähriger Ministerpräsident und später auch Bundespräsident, hat hier auf Spiekeroog in der Inselkirche geheiratet (in der neuen großen, denn die alte schöne war dafür zu klein, wie man liest), er hat hier seine Kinder taufen lassen und die Familie seiner Frau besitzt auf der Insel ein schönes Haus. Alles Grund genug, Johannes Rau zum Ehrenbürger von Spiekeroog zu machen und ihn auf einen Sockel vor die Tür zu setzen, oder besser: zu stellen. |
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Star unter den Hotels hier auf der Insel ist für mich immer noch das Haus "Zur Linde", weil mit einer imposanten Linde fast direkt vor der Eingangstür. Am ersten Abend wollten wir dort essen gehen, um unsere Ankunft ein wenig feierlich zu beginnen und weil wir ja noch nichts eingekauft hatten und , doch im Haus wurde 'Karoke' oder ähnliches gesungen und wir hätten vorher reservieren und mit mitsingen müssen. Am ersten Morgen gehen wir auch immer gut frühstücken, ehe es dann wirklich zum Einkaufen geht. Doch siehe da: die Linde hatte Ruhetag. Na, dann mal eben den Kurbeitrag einzahlen: auch hier Fehlanzeige, die Kurverwaltung war auf Betriebsausflug! Das Bad ist zu der Zeit sowieso nur an drei Tagen offen. Also musste ich mein Geld noch etwas behalten. |
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Fahrräder sind auf Spiekeroog unerwünscht. Das liegt an den kurzen Wegen und an der gegenseitigen Belästigung im sommerlichen Vollbetrieb. Aber eindeutig mag man sich auch nicht (mehr) dazu äußern. Auf der Seite Spiekeroog.de steht: "Auf Spiekeroog gibt es keine Möglichkeit, ein Fahrrad zu mieten. Die Wege auf Spiekeroog sind so kurz, dass man eigentlich kein Fahrrad benötigt, das Straßennetz ist für Fahrräder auch nur begrenzt ausgelegt. Die Einheimischen gehen damit aber ganz cool um, wie man unten sieht. |
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Die alte Inselkirche! |
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Diese schöne alte und kleine Inselkirche soll die älteste noch bestehende Kirche an der ganzen friesischen Küste sein! Sie wurde 1696 gebaut. Der Opferstock scheint noch älter zu sein, wie die Jahreszahl "1676" ausweist. Wir hatten das Glück, einen Gottesdienst in der nur 100 Sitzplätze umfassenden Kirche mitzufeiern: ein Jugendchor bereicherte den Gottesdienst und der Pastor predigte über eine Umfrage, was wir wohl in einen Koffer für die letzte Reise packen würden. Diese kleine alte Inselkirche, vollbesetzt und nur im Winter oder bei besonderen Anässen genutzt, war ein Erlebnis! Es gibt eine Seite mit einem "Rundblick" durch die Kirche und die beiden anderen auf Spiekeroog: 3 Kirchen (Flash-Player erforderlich!) |
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Feine Häuser |
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Das »alte Inselhaus«! |
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Das alte Inselhaus liegt im alten Zentrum der Insel und wurde um 1705 erbaut. Es ist ein »Schwimmdachhaus«! Jetzt werden sie fragen: "Was ist den das?". Das ist etwas ganz besonderes: Wenn die Insel überflutet und das Haus mit seinen Bewohnern vom Hochwasser bedroht wird, kann das Dach wie ein Boot abheben und schwimmen! Die Menschen können sich im Dachboden wie weiland Noah in einer Art Arche retten. Übrigens: die alte Inselkirche besitzt ebenfalls ein »Schwimmdach«! |
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»De Utkieker«! |
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Auf einer 18m hohen Düne steht der "Ausgucker" und schaut, bei bester Sicht, bis nach Helgoland ... Aber er soll eigentlich auf die Insel aufpassen! Zumindest können die Insulaner und Touristen die Aussichtsdüne nicht verfehlen! Die umstrittene Skuptur gefällt mir. Sie wurde von dem freischaffenden Kölner(!) Bildhauer Hannes Helmke gestaltet. Seit 2007 steht er da, in Bronze und von den Möwen bekleckert, was sich in den Dünen wohl nicht vermeiden läßt. |
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Die Aussichtsdüne |
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Das ist der Aufgang zur Aussichstdüne, 18m hoch. Das ist beträchtlich, weil die höchste Düne Ostfrieslands 24,5m hoch ist. Von hier aus hat man vielfältige Aussichten: auf die Fahrrinne der Nordsee mit den ganz dicken Pötten, auf die Nachbarinsel Wangerooge (der Turm ist die Jugendherberge) und auf den Hafen. Die Düne heißt übringens »Kohhuckdüne«, was einfach nur Kuhstall bedeutet. | ||||
Untergang der »Johanne« |
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Remmers Oltmanns Janssen war Vormann des Rettungsbootes von Spiekeroog. Das Rettungswesen wurde aufgebaut, nachdem die Spiekerooger 1854 zusehen mussten, wie die "Johanne" - auf ihrer Jungfernfahrt mit Auswanderern nach New York - in schwerer See vor der Insel kenterte und sank. Überlebende konnten erst bei Ebbe aus der eisigen See gerettet werden, weil es kein Boot gab. Dies führte später zur Gründung der »Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS)«, für die überall Spenden gesammelt werden (Bestimmt kennen sie das kleine Schiff, in das man Geld einwerfen kann). Damals kamen 77 Menschen ums Leben. Sie wurden am Ortsrand der Insel beigesetzt. Mehr auf Wikipedia. |
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Pragmatisch! |
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Ein Seezeichen heißt auf Friesisch »Kap«. Und die Düne, auf der ein Seezeichen steht, könnte »Kap-Düne« oder »Kapdüne« heißen. Und im Ort könnte eine Straße »Kapdünenweg« heißen. Auf Spiekeroog ist das tatsächlich so, dort gibt es diese Straße. Nun verhielt es sich aber so, dass die einen meinten, es würde richtig »Kaap« heißen, die anderen wollten aber bei »Kap« bleiben. Was also tun? Die Friesen-Lösung: Auf der einen Seite des Weges heißt die Straße »Kapdünenweg« (oben), auf der anderen Seite heißt sie eben (unten) » Kaap dünenweg"! Wo ist das Problem! |
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Die katholische Inselkirche - ein Wahrzeichen! |
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Die wenigen nach der Reformation in Esens wohnenden Katholiken wurden sporadisch durch Meppener Jesuiten, später durch Aschendorfer Franziskaner betreut. Am 1. 4. 1959 wurde die Insel Spiekeroog in den Seelsorgebezirk einbezogen. Adresse: St. Peter, Up de Höcht 7 Erbaut 1970 (Architekten Rau und Bunsmann, Hamburg). Renovierung 1980-1983. - Polygonaler zeltartiger Zentralbau, dessen Wände außen mit Metallplatten, innen mit Holz verkleidet sind. 250 Sitzplätze. (aus Handbuch Bistum Osnabrück) |
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Die Westseite der Insel |
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Was im Osten angeschwemmt wird (Osterplate), bricht hier im Westen weg. Das Wetter kommt überwiegend von West! Sturmfluten besorgen ihr Handwerk. Den Abbruch und das Wegschwemmen des Strandes sollen Mauern und Buhnen - die in das Wasser hinaus gegen die Strömung gebaut werden - verhindern. Die wuchtige Mauer hier hat auf der Insel den Namen »Hessenmauer«, weil die Arbeiter überwiegend aus Hessen kamen. Links unten kann man über dem Wasser die Ostseite der Nachbarinsel Langeoog sehen! |
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Die ist eine Forschungsplattform der Uni Oldenburg, die Meerwassersedimente, Salzgehalt und vieles mehr untersucht und erforscht. Unwillkürlich denkt man zuerst an eine Ölbohrinsel ... Ich gehen jetzt auf der Landseite hinter den Dünen wieder zurück. Hier oben befindet sich z. B. der Zeltplatz. |
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Und so laufen wir hinter den Dünen im Land zurück und kommen zur | ||||
Inselvilla |
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Die Ostseite der Insel |
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Die Ostseite ist nicht zu jeder Zeit begehbar. Dieser Bereich ist bei Flut meist unpassierbar und während der Brutzeit der Vögel ganz gesperrt. Die »Ostplate« ist inzwischen 10km² groß! Man kann aber - vorbei an der Aussichtsdüne - etwa 3 km nach Osten bis zum Internatsgymnasium, dem Umweltzentrum »Wittbülten« und dem Café laufen. Zurück bietet sich der Weg über den Sandstrand an. Internetseite der Schule: "Die Hermann Lietz-Schule liegt im Osten der Nordseeinsel Spiekeroog, mitten in der einzigartigen Landschaft des Weltnaturerbes Wattenmeer. Wasser, Strand, Dünen und Salzwiesen tragen wesentlich zum pädagogischen Konzept bei: Ökologie und Segelsport sind Bildungsschwerpunkte." "Mit einer faszinierenden Ausstellung und spannenden Veranstaltungen lädt das Nationalpark-Haus Wittbülten große und kleine Besucher zu einer Entdeckungsreise durch die einmalige Naturlandschaft des Wattenmeeres ein." (Homepage Wittbülten) |
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Die neue Inselkirche |
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Weil die alte Inselkirche zu klein für die vielen Touristen im Sommer wurde, hat man eine neue Kirche erbaut. Der Glockenturm steht allein und eine hohe Mauer schließt einen (Vor-)Hof ein, der bei Überfüllung durch Öffnen der Tore als erweitereter Kirchenraum dienen kann. Manche sehen in dem Bau ein umgedrehtes Schiff. Sie wurde 1961 eingeweiht. Es gibt gegenüber dem Altar eine große Leinwand, die man nutzen kann, die Sitzbänke lassen sich zu diesem Zweck umklappen! | ||||
Das schmiedeeiserne Tor zum Vorhof der Kirche läßt uns einen Bibeltext lesen: Es sind mancherlei Gaben, aber es ist ein Geist und es sind mancherlei Kräfte aber es ist ein Gott der da wirket in uns allen. (1. Korinther - Kapitel 12 Vers 4ff.) |
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Die Post hat man vom Westerlog ganz in den Osten vor’n Deich verbannt. Es handelt sich um eine Agentur. Als wir unser Paket mit Schuhen usw. abholen mussten, haben wir bei der Kurverwaltung für 5 Euro einen Bollerwagen gemietet. Denn ein Paket über die ganze Insel schleppen, geht nicht. Damit die Touries die Post auch finden, ist die Insel mit gelben Hinweisschildern gepflastert! |
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Und auch Noah alles Gute! |
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Wenn alle sieben man betrachtet Auf Gutes und auf Schechtes achtet Man alles in Erwägung zog Dann ist die Schönste Spiekeroog! (Johannes Delius aus »Unterwegs auf Spiekeroog« Husum)
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