ISLAND 2012
[Reykjavik] [Hallgrimskirkja] [Þingvellir] [Haukadalur] [Goldene WF] [Skógar] [Südkap] [Svartifoss] [Bootsfahrt] [Nach Norden!] [Geothermalgebiet] [Goðafoss] [Glaumbær] [Akureyri] [Viôimýr.Kirche] [Stykkishólmur]
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Dort wo goldene Wasserfälle und riesige Gletscher, rauchende Vulkane und eruptive Geysire, mythische Nebel und blubbernde Schlammtöpfe sowie in wuchtigen Steinen beheimatete Elfen und schlichte Trolle die Reise bestimmen, hört das Land - um mit Halldór Laxness zu sprechen - auf irdisch zu sein, hat Anteil am Himmel! Von dort will ich berichten. |
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Die Vulkaninsel empfängt uns mit einem Lichspiel, das für den Norden typisch ist. Und überall scheinen kleine Fabriken zu qualmen: was für ein Irrtum! Es gibt überall nur reinen Wasserdampf (sieht man von mineralischen Zusätzen aus der Erde ab)! Pure Natur! Und noch etwas sucht man vergeblich: Die überall bei uns in den Himmel ragenden Windräder. |
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Mehr Infos! | ||
Die blaue Lagune | ||
Auf dem Weg in die Hauptstadt Reykjavik kommen wir an der »Blauen Lagune« vorbei und wollen ein heißes Bad nehmen. |
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Heißer Dampf schießt mit 120° Celsius aus dem Boden und wird zur Stromerzeugung sowie zur Heizung der Hauptstadt genutzt. Allerdings kann man den stark mineralhaltigen Dampf (Die Mineralien sind auch für das "blau" der Lagune verantwortlich) nicht durch die Heizungsrohre schicken, er würde sie zerfressen. Deshalb wird "Wärmetausch" mit Süßwasser durchgeführt und das Kondenzwasser zur Kühlung in die Lavafelder geleitet. Immer noch über 40° heiß! 1972 kam ein Mensch auf die Idee und sprang einfach mal in das Wasser: Es soll sehr gesundheitsfördernd sein, besonders bei Hautkrankheiten. So wurde das Bad immer mehr ausgebaut; heute befindet sich sogar schon eine Klinik vor Ort. Das Wasser im Becken beträgt 35° bis 40° Celsius, dort wo es eingespeist wird, ist es aber strömungsweise deutlich heißer! Nicht zu nah herankommen! Und: Man darf nicht zu lange im Wasser bleiben, sonst bekommt man "Schlabberbeine" (Kreislaufprobleme)! Eintritt Stand 2012: rd. 35 Euro! |
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Reykjavik |
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Das Hotel Park Inn liegt zwar etwas außerhalb des Centrums der Hauptsatdt (ca. 3 km), hat aber sehr großzügige Zimmer mit einem schönen Blick über Stadt und Meer. |
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Die Hallgrimskirkja ist mit ihrem Turm so etwas wie das Wahrzeichen von Reykjavik; man sieht sie an vielen Stellen immer wieder herausragen. Vor der Kirche steht das Standbild Leifur Eiriksson, den Endecker Amerikas 500 Jahre vor Kolumbus? |
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Leif Eriksson wurde vermutlich um 975 als Sohn Eriks des Roten und seiner Frau Thjodhild geboren. Zwei Sagas erzählen unterschiedliches: |
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Vom 75 m hohen Turm der Hallgrimskirkja hat man einen sehr schönen Blick auf die Isländische Hauptstadt, die alten bunten Holzhäuser, die neuen Stadtbauten, den Hafen und die Berge. In der Hallgrimskirkja finden wir "ein Stück Heimat" vor: eine Klais-Orgel! Die Firma Klais baut Orgeln in Bonn! |
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Abendlicher Stadtrundgang (Kulturnacht in Reykjavik!) |
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Nationalpark »Þingvellir«
UNESCO Kulturerbe
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Im Naturpark finden wir das Alþing, die Versammlungsstätte der eingewanderten norwegischen Wikinger, das Zusammenlaufen der Kontinentalplatten (Grabenbruchzone), die Europa und Amerika trennt, den Gullfoss (goldenen Wasserfall) sowie die Geysire im Haukadalur (im sogenannten »Golden Circle«). | ||
Isländisch "Þing" (Thing) bedeutet »Volksversammlung«, gesprochen ähnlich wie "think" im Englischen, nicht wie das sprachlich eigentlich verwandte englische "thing"; isl. "völl" bedeutet Feld, Pl."vellir": Felder; Ebene, gesprochen etwa: "wettlir", also: [?i?kvetlir]. Die Übersetzung des ganzen Begriffs müsste also lauten: Ebene der Volksversammlung.
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Oben im Bild: In der Mitte (weiße Fahnenstange) befindet sich das Althing. Links sehen Sie die Bruchkante der amerikanischen Kontinentalplatte, die sich vor 180 Millionen Jahren gelöst hat. Die rechte Bildhälfte zeigt den Bruchgraben, der vom Fluss Öxará durchzogen wird und in einem See mündet. Auf der rechten Seite (nicht im Bild) liegt die europäische Platte. Der Graben senkt sich auch heute noch weiter ab und die Platten driften hier weiter 2 cm im Jahr auseinander. Die Schlucht nennt man auch »Almannagjá«, die Allmänner-Schlucht. |
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Hier am Öxará gibt es mehrere Hinrichtungsstätten, z. B. auch die Stelle, an der Frauen im Mittelalter ertränkt wurden (Drekkingarhylur), wenn sie uneheliche Kinder zur Welt brachten, Ehebruch begingen oder ihren Ehemann umbrachten. Die rauhen Sitten der Wikinger in der unwirtlichen Gegend kannten bis dahin nur die Verbannung ins Hochland (was einer Todesstrafe auch nicht unähnlich war). Doch das änderte sich mit Herrschaft der Dänen. In der »Brennugjá», der Verbrennungsschlucht, wurden im 17. Jh. die sog. "Hexen" verbrannt. Dort, wo heute die kleine Þingvallakirka steht, gab es früher eine so große Kirche, dass bei schlechtem Wetter das Althing in der Kirche stattfinden konnte (Verkündung der Gesetze). |
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Aufgrund der unwirtlichen Witterung und der Entfernungen gibt es mehrere Internate auf der Insel. Diese werden in den Sommer- und Ferienmonaten an die Touristen zur Unterkunft vermietet (Zum Beispiel die grünen Häuser des 1953 gegründeten Gymnasiums und Internats Laugarvatn!) | ||
Die Hekla links [isländisch für Haube] ist ein 1491 m hoher Vulkan im Süden Islands, auf dem Gemeindegebiet von Rangárþing ytra. Die Hekla ist der Zentralvulkan einer 40 km langen Vulkanspalte und mindestens 6600 Jahre alt. Der Berg gehört zu den drei aktivsten Vulkanen Islands. |
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Die beachtlichen Eruptionen des Vulkans haben immer wieder große Teile von Island mit vulkanischen Aschen (Tephra) und Gestein bedeckt. Etwa zehn Prozent der Tephra, die in den letzten 1000 Jahren auf Island ausgestoßen wurde, stammt von der Hekla, das sind etwa fünf Kubikkilometer. Während ihres Bestehens hat Hekla ein Lavavolumen von etwa acht Kubikkilometern ausgestoßen. Im Mittelalter wurde am Gipfel der Hekla das Tor zur Hölle vermutet. (aus Wikipedia) |
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Geysir im Haukadalur |
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Direkt an der Straße liegt das Thermalfeld Haukadalur. Hier findet man viele Heißwasserquellen und die sog. Springquellen. Der deutsche Forscher Robert Bunsen hat die Funktionsweise dieser Springquellen bei einer Islandreise untersucht: Unterschiedlicher Druck erzeugt in der Tiefe auch einen unterschiedlichen Siedepunkt. Wenn sich der Druck verändert, kocht das Wasser und eruptiert nach oben. Der Bischof Brynjólfur Sveinsson beschrieb Mitte des 17. Jh. hier an dieser Stelle den »großen Geysir« Stori als "Geysir" und schuf damit für alle Springquellen der Welt diesen Namen. Der Stori wird auf ein Alter von 10.000 Jahren geschätzt. Er schleuderte das heiße Wasser bis zu 70 m hoch. Heute ist er nicht mehr aktiv. | ||
Der kleine Geysir |
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Der »goldene« Wasserfall
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»Kein Wasserfall in Europa kann sich mit dem Gullfoss messen. In seiner Unbändigkeit und Raserei übertrifft er sogar die Niagarafälle in den USA. Ungezügelt strömen jedes Jahr tausende und abertausende Pferdestärken in die Schlucht. Bald wird jedoch die Elektrizität aus einem Kraftwerk beim Gullfoss die Einwohner im Süden Islands reichlich mit Licht und Wärme versorgen.« (Aus dem Reisebuch zweier Begleiter des dänischen Königs Fredrik VIII nach einem Gullfossbesuch im Jahre 1907) Gullfoss ist ein einzigartiges Naturphänomen und erweckt bei seinen Besuchern unterschiedliche Stimmungen. Er, und somit seine Existenz in der jetzigen Form, steht nun unter Naturschutz, und dies hat seinen speziellen Grund. Gullfoss und seine nächste Umgebung wurden im Jahre 1979 zu einem Naturschutzgebiet erklärt, damit die Gäste diese einzigartige Natur so gut wie möglich genießen können. Die Flora und die Fauna dieser Gegend stehen ebenfalls unter Schutz und die Vegetation wird weder durch Landwirtschaft, Kunstdünger oder weidende Tiere verändert. Man bemüht sich, den Einfluss des Menschen möglichst gering zu halten, den Erdboden und geologische Erscheinungen unberührt zu belassen und Bauvorhaben auf ein Minimum zu reduzieren. (Infoschild am Wasserfall) |
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Unterwegs genieße ich die wunderbare Landschaft, die Harmonie der Farben, die Abwechslung von grünen Wiesen, Wasser, rauen vulkanen Bergen und einem blauen Himmel! Zum Abschied grüßt uns das »Butterfass« noch einmal aus der Ferne mit einer deutlich sichtbaren Eruption (Mitte oben). In den kalten und klaren Flüssen aus Schmelzwasser der Gletscher wird "river-rafting" per Schlauchboot angeboten. Unterwegs begegnen wir den berühmten "Islandpferden" (sagen sie bitte niemals "Ponny" dazu!), die hier am Straßenrand ungerührt nachhause traben. Sie beherrschen übrigens mehr Gangarten als unsere Pferde (neben Schritt, Trab und Galopp zusätzlich "Tölt" und "Pass") und treten in einer unglaublichen farblichen Vielfalt auf. Sie sind zwar relativ klein, sollen aber schier Unglaubliches in der unwirtlichen Gegend leisten! Eher traurig: Ein Island-Pferd, welches einmal die Insel verlassen hat, darf niemals mehr hierher zurückkehren! Unten rechts ragt der »Eyjafjallajökull« mit seinem Gletscher hervor, der Europa lange Zeit durch Flugverbote in Atem hielt. Der Bauernhof darunter war vom Ascheregen sehr in Mitleidenschaft gezogen worden! |
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Skógá - Wasserfall und Museum |
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Der Skógá Wasserfall fällt 60m in Tiefe! Es ist der letzte von etwa 20 Wasserfällen, die der Fluß schon passiert hat.Der Ort:Skógarist 154 Straßenkilometer von Reykjavík entfernt und liegt zwischen den Gletschervulkanen Eyjafjallajökull und Mýrdalsjökull. |
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Der Fluss Skógá mündet einige Kilometer entfernt ins Meer. Der Name des Ortes deutet darauf hin, dass die Gegend in früherer Zeit vermutlich bewaldet gewesen ist. Von Skógar aus beginnt der Wanderweg Laugavegur, der über den Fimmvörðuháls und über Þórsmörk bis nach Landmannalaugar führt. [aus Wikipedia] | ||
Herr Tómasson und sein Museum! |
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Herr Þórður Tómasson hat uns in der kleinen Kirche selbst etwas auf der Orgel vorgespielt! "In einem kühlen Grunde ...!" | ||
Man muss sich das einmal vorstellen: Island. Mit 14 Jahren fing Herr Þórður Tómasson damit an, alles zu sammeln, was die Isländer so wegschmissen. Man hielt ihn sicher für verrückt. Heute stellt er die unzähligen Stücke in seinem Museum in Skógá aus. Sie geben ein gutes Bild, wie die Isländer früher so gelebt haben. | ||
Herr Þórður Tómasson spielt für uns! | ||
Südkap - Dyrhólaey |
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Wir fahren weiter auf der Ringstraße Richtung Osten. Unterwegs soll es einen sehenswerten Ort geben. Bei der kleinen Ortschaft »Vík í Myrdal« befindet sich »Dyrhólaey«, übersetzt: »Tür-Hügel-Insel«. Diese Insel besitzt ein riesiges Brandungstor, 70m breit, durch das auch schon mal ein verrückter Sportflieger geflogen sein soll. | ||
Hier ist sozusagen das Südkap von Island, ein Vogelfelsen mit interessanten Felsformen aus Basalt. Die Papageitaucher sind aber schon weg, sie ziehen pünklich um den 20.8. hinaus aufs Meer. Die Stichstraße 215 zweigt von der Ringstraße ab und endet, unmittelbar vor dem Sandstrand, beim südlichen Bauernhof Islands Garðar. Der Name Reynir, nach dem Berg Küste Siedlung und ein Hof benannt sind, geht auf den ersten Siedler Reynir-Björn aus Valdres in Norwegen zurück. Laut Kirchenverzeichnis ist Ryanir seit 1200 Kirchplatz. |
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Der Weg zum Wasser liegt voller Lavabrocken und es macht schon Mühe, dort zu laufen. Die See ist aufgewühlt und nicht ungefährlich. | ||
Basaltsäulen entstehen aus erkalteter Lava. Die sechseckige Form bildet sich heraus, wenn es eine verzögerte Erkaltung gibt. Dann schrumpft das Gestein sozusagen. Mich erinnert es immer irgendwie an Orgelpfeifen. | ||
Wir fahren weiter und kommen an eine Behelfsbrücke; hier fließt Gletscherwasser ab. Als es im November 1996 in Grimsvötn unter dem nördlichen Teil des Gletschers Vatnajökull zu einem Vulkanausbruch kam, entstand ein gewaltiger Gletscherlauf, der die Straße über den Sander Skeiôarársandur unterbrach. Der Gletscherlauf nahm rasch zu, erreichte nach 15 Std. seinen Höhepunkt und ebbte nach zwei Tagen wieder ab. Anfänglich wurde davon ausgegangen, dass der Lauf eine Wassermenge von ca. 20.000 m³/sek. erreichen würde; in der Tat erreichte er ca. 50.000 m³/sek. Die kolossale Macht der Fluten riß gewaltige Eisblöcke mit sich, die größte Schäden an der Verkehrsader hinterließen. Die 376 m lange Brücke über Gigjukvisl verschwand völlig. Die Brücke Skeidararsandur wurde erheblich beschädigt. Nach Schätzungen wogen die Gletschereisblöcke, die die Brücke über GlgJukvisl erreichten, bis zu 1.000-2.000 Tonnen (ca. 10 x 10 x 20 m). |
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Dann schließt sich ein unüberschaubares Gebiet mit "Brockenlava" an. Hier sind große Mengen glühender Lava niedergegangen und zu großen Brocken erkaltet. Vor solch einem Gebiet kommt auch der beste Panzer nicht mehr weiter. | ||
Wanderung zum Svartifoss |
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Vom Tourist Informationszentrum Skaftafell starten wir eine kleine Wanderung hinauf zum Svartifoss, was auf Deutsch »Schwarzer Wasserfall« heißt. Den Namen gaben die schwarzen Basaltsteine, über die der Stórilækur (großer Bach) stürzt. Von hier oben hat man eine schöne Sicht über das flache Land bis hin zur Küste. | ||
Die Front der Hallgrímskirkja in Reykjavík soll diesem Wasserfall nachempfunden sein! | ||
Hier unten lassen es sich touristische Selbstversorger - ungeachtet des Regens - derweil schmecken! Wir finden unseren Bus wieder und fahren nun dem Eis entgegen ... |
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Bootsfahrt am Vatnajökull |
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Mit diesem Amphibienfahrzeug geht es auf direktem Weg in den Gletschersee Jökulsárlón. Man muss sich schon gut festhalten dabei. Für die Fahrt haben wir dicke Rettungswesten bekommen und sehen schon aus wie Seefahrer auf den nördlichen Eismeeren! Es ist aber auch anständig kalt! Hier am Südrand von Island »kalbt« der größte Gletscher Islands, der Vatnajökull (Wassergletscher), d. h., Eisbrocken lösen sich und treiben auf dem Wasser. Die schwarzen Flecken rühren nicht aus der Umweltverschmutzung, sondern sind Zeugen von Vulkanausbrüchen (Vulkanasche). Mehr Information gibts bei Wikipedia. |
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Nach Norden! |
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Hier im Hotel Stadarborg in Breiðdalsvík haben wir übernachtet, gut gefrühstückt und wollen heute - vorbei an den Ostfjorden - 400 km nach Norden fahren. Ziel ist die Stadt Akurary. In Erinnerung ist mir besonders ein spätabendlicher Spaziergang auf der Straße ins Nichts ... ganz dunkel war es nicht, aber so weitab von allem war ich noch nie. Absolute Einsamkeit! | ||
In die Einsamkeit kommt man zu Land, zu Wasser ... und auch in der Luft. Hier gibt es einen Flughafen, dessen Rollbahn so ausgebaut ist, dass notfalls auch Maschinen von Keflafik nach hier ausweichen können. Ansonsten nennt man die Gegend nordöstlich des großen Gletschers Vatnajökull auch »Missetäterwüste«. Früher wurden Verurteilte hier in die Wildnis ausgestoßen, mit geringen Überlebenschancen. Heute gibt es Anzeigetafeln, um vor den vielfachen Gefahren der Natur zu warnen. |
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Bei den Fahrpausen sind wir in dieser unglaublich ursprünlichen Welt immer wieder auf sog. "Steinmännchen" gestoßen, die Touristen hier hinterlassen. Im Übermaß! Ich kann mich mit dieser kitschigen Regung nicht anfreunden, trauere einer unberührten Natur nach. | ||
Geothermalgebiet Hverarönd / Hverir am Námafjall |
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Schwefel, Schlammtöpfe und Fumarolen warten auf uns. Vom Parkplatz gehen wir zu einer Holztribüne, von der wir das Feld überblicken können. Es dampft, brodelt und zischt. Schlimmer: es stinkt! | ||
Námafjall liegt in einem Hochtemperaturgebiet mit Dampf- und Schlammquellen. Bei 1000 m Tiefe ist die Hitze über 200° C. Vorsicht! Die dünne Erdkruste kann leicht einbrechen. Hochtemperatur von 80° bis 100° C! | ||
Geologie Kaltes Grundwasser sickert durch Spalten und Risse hinunter zum heißen Gestein (Magma, Berggänge) und strebt in Form von Dampf wieder an die Erdoberfläche. Mit dem Dampf steigen ebenfalls schwefelwasserstoffhaltige Gase auf, deren Geruch charakteristisch für Hochtemperaturgebiete ist. An der Oberfläche verbinden sich die Gase mit Luft und lagern schließlich Schwefel ab. Sinter und Gips vermischen sich und bilden um die Dampfquellen feste Ablagerungen. In den Schlammquellen kommt das schwefelwasserstoffhaltige Gas mit Wasser in Berührung und kann Schwefelsäure bilden. Die Säure zersetzt Boden und felsigen Grund zu einem lehmigen Schlamm. |
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Mývatn |
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Wir kommen - jetzt schon weit im Norden - zum »Mückensee«. Der See hat seinen Namen von den im Sommer teilweise sehr großen Mückenschwärmen, die jedoch Grundlage für den beachtlichen Fischreichtum und die vielfältige Entenpopulation sind. Es handelt sich dabei überwiegend um harmlose Zuckmücken, die nicht stechen, aber auch stechende Kriebelmücken kommen vor. Es gibt im Sommer zwei Perioden von je etwa zwei Wochen, in denen die Zuckmücken regelrechte schwarze Säulen am Ufer des Sees bilden. Nach dem See ist auch die umgebende Region Mývatn benannt. [aus Wikipedia] | ||
Goðafoss |
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60 km vor Akurary kommen wir zum Wasserfall »der Götter«. Es lohnt sich, die Wassermassen per Video anzusehen. Der Sage nach soll der Gode Þorgeir nach der Einführung des Christentums als Staatsreligion die letzten heidnischen Götterbilder den Fluten geopfert haben. | ||
Grassodenhof Glaumbær |
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Der ehemalige "Grassodenhof" südlich des Skagafiörður ist heute ein Museum: Glaumbær! Die Häuser mit der weißen Kirche hier auf der Höhe sehen (für den Touristen) einfach malerisch aus! Beim Bau haben die Isländer die Grasballen samt Wurzeln und Erde (Grassoden) ausgehoben und sie nach Fertigstellung wieder auf die Dächer "gepflanzt". Das sorgt für mehr Schutz gegen das raue Klima. | ||
Der Hof ist sehr alt, denn der Reiseführer erzählt, dass im 11. Jh. Þorfinnur karlsefni und seine Frau - nach ihrer Rückkehr aus Kannada - hier lebten. Heute gibt es noch u. a. den Eingangskorridor, das Gästezimmer, die Küche, den Hauptvorratsraum, die "Badstube", die Milchkammer, Lagerräume und die Schmiede zu sehen. Außerdem kann man in einem größeren Haus unten in der Wohnstube Kaffee oder Tee trinken und leckeren Kuchen dazu essen! | ||
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Akureyri |
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Die Stadt und Gemeinde Akureyri ist mit 19.893 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2023) nach Reykjavík und dessen beiden Vororten Kópavogur und Hafnarfjörður die viertgrößte Stadt Islands. Die Hafenstadt stellt das größte Bevölkerungszentrum außerhalb des Hauptstadtbezirks und das größte Dienstleistungszentrum im Norden des Landes dar. (aus Wikipedia) Der erste Siedler soll der Gode Helgri Magri ("der Magere") im 9. Jh. gewesen sein, der sich hier niederließ. Das Standbild "Der Siedler" von Jónas Jakobsson soll ihn darstellen. Erstmals wurde der Ort 1602 als Handelsplatz erwähnt und erhielt (Handels-)Stadtrechte 1787, nachdem das dänische Handelsmonopol aufgehoben wurde. Stadtrecht erhielt Akureyri aber erst 1862. Fischindustrie, Lebensmittelproduktion, Wollverarbeitung und Schiffbau machen die Stadt aus. Aber sie ist auch kulturelles Zentrum hier im Norden: 2. Universität Islands, Technische Hochschule, Musik- und Kunstschule. |
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Doch zunächst einmal eine andere Geschichte: Während wir um den 60km langen Eyjafjörður herumfuhren, erzählte uns die Reiseleiterin von einem Schriftsteller, dessen Haus wir am Anfang von Akureyri jetzt noch besuchen wollen. Er hat Kinderbücher in Deutsch geschrieben und ist in Köln gestorben, liegt auf dem Melatenfriedhof begraben. Melaten?! Ich wohne keine 10m vom Melaten-Friedhof entfernt und hören hier weit ab von Köln von Melaten! |
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Nonnis Haus (Nonnahús), ... das 1850 von Jösef Grimsson, einem Goldschmied, erbaut wurde, hieß ursprünglich Palls Haus, nach seinem Besitzer Paill Magnusson aus Kjarni. Im Jahr 1865 zog Sveinn Pórarinsson, der Sekretär des Gouverneurs war, mit seiner Frau Sigriour Jonsdóttir und ihrer Tochter Björg und drei Söhnen Jón Stefán, Ármann und Friörik in das Haus. Jón Stefán, besser bekannt als Nonni, war damals sieben Jahre alt. Als Nonni 11 Jahre alt war, starb sein Vater an einer schweren Krankheit und wurde auf dem alten Kirchhof auf dem Hügel begraben. Er ist das einzige Mitglied der Familie, das in Island begraben ist. Als Hommage an Nonnis Vater stellte der Zonta Club von Akureyri 1994 einen Grabstein zum Grab von Sveinn auf. Nach dem Tod von Sveinn zwang die Last, in diesen schwierigen Zeiten ihren Lebensunterhalt zu verdienen und sich um ihre Kinder zu kümmern, die Mutter Sigriour, ihre Kinder von zu Hause weg zu schicken. Ein Jahr nach dem Tod seines Vaters wurde Nonni angeboten, an einer katholischen Schule in Frankreich zu studieren. Die Reise auf dem kleinen Segelschiff, das Nonni nach Kopenhagen brachte, inspirierte seine erste Abenteuergeschichte, die im Buch "Nonni" erzählt wurde. Auf Deutsch geschrieben und 1913 in Deutschland veröffentlicht, wurde "Nonni" sehr populär und damit schrieb Nonni weiter und schuf insgesamt 12 Titel, die seinen Lesern liebevoll als Nonni-Bücher bekannt waren. Die Bücher wurden in viele Sprachen übersetzt und eine beliebte TV-Serie über die Abenteuer aus den Büchern wurde auch in vielen Ländern ausgestrahlt. Im Jahr 1957 eröffnete der Zonta Club von Akureyri Nonnis Haus als Gedenkmuseum für den Schriftsteller und Jesuitenpriester Jón Sveinsson. (Informationen auf einer Tafel vor dem Haus) |
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Hier auf dem Melaten-Friedhof in Köln liegt der Jesuitenpriester Jón Svensson in einem Sammelgrab der Jesuiten begraben. Wer alles! über Nonni erfahren möchte, schaut auf der Seite von Friederika Priemer »Nonni-Fanclub« nach! Sie kümmert sich u. a. auch vorbildlich um das Grab. | |||||||||||
Bücher:
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Von der Svalbard-Farm östlich von Eyjafjördur wurde diese Kirche in das Museum verlegt. Sie wurde 1846 erbaut und ist ein gutes Beispiel für eine ländliche Holzkirche aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Die Kirche ist während der Öffnungszeiten des Museums für Besucher geöffnet. |
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Unser Hotel lag oben im Ort, noch über der Kirche, der »Akureyrarkirkja«. Wir machten uns also erst einmal bergab in Richtung Zentrum auf den Weg. | |||||||||||
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Das Bild der Stadtmitte von Akureyri ist stark durch die Evangelisch-Lutherische Kirche oberhalb der Stadtmitte geprägt. Die Kirche wird schlicht als Akureyrarkirkja (»Akureyris Kirche«) bezeichnet. Sie wurde von dem isländischen Architekten Guðjón Samúelsson entworfen und am 17. November 1940 eingeweiht. [Aus Wikipedia] |
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Bemerkenswert im hellen und freundlichen Inneren der Kirche sind Reliefs von Ásmundur Sveinsson an der Empore und die große Orgel, die in Oettingen in Bayern hergestellt wurde. Außerdem kann die Kirche bemerkenswerte Glasfenster vorweisen, die Szenen aus der isländischen Kirchengeschichte zeigen, wie eine Szene, in der bei der Christianisierung im Jahre 1000 Götterbilder in den danach benannten Wasserfall Goðafoss geworfen werden. Lange Zeit, bis zum Jahr 2013, wurde geglaubt, dass eines der älteren Fenster aus der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Kathedrale von Coventry in England stammt. [Aus Wikipedia] Zu dieser abenteuerlichen Geschichte gibt der Akureyri-Pfarrer Auskunft: Coventry-Fenster |
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Viôimýr Torf-Kirche |
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Bereits im 12. Jahrhundert gab es hier eine Kirche, die jetzige Torfkirche entstand 1834. Ihre Bauform stammt aus dem Mittelalter. Die beiden Glocken hängen in der Kirchhofspforte. Die Kirche ging 1936 in den Besitz des Nationalmuseums über und wurde renoviert. Sie war das erste Gebäude, das vom Museum als kulturhistorisch wertvolles Bauwerk unter Denkmalschutz gestellt wurde. Kirchen dieser Art waren in Island bis ins 19. Jahrhundert hinein weit verbreitet. Sechs derartige Kirchen und Bethäuser sind erhalten, drei davon, wie Viimyri, sind noch Pfarrkirchen. | |||||||||||
Stykkishólmur |
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Über die Hochebene Holtavörduheidi erreichen wir nach längerer Fahrt Stykkisholmur. Seinen Namen verdankt das Städtchen der großteils in die Hafenmauer eingebauten Schäre Stykkið. Die neue Kirche aus Beton etwas außerhalb des Zentrums von Stykkishólmur, in der im Sommer Konzerte stattfinden, sieht man schon von weitem wegen ihrer auffallenden Form (wir schauen aus dem Hotelfenster direkt darauf). Sie wurde von dem Architekten Jón Haraldsson (1930–1989) entworfen. Der Bau mit seinen 300 Sitzplätzen wurde am 6. Mai 1990 eingeweiht. [aus Wikipedia] |
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Auf der Insel Súgandisey, die heute durch einen Damm mit dem Festland verbunden ist, steht ein kleiner roter Leuchtturm aus dem Jahre 1948, der vom Hafen aus über eine Treppe erreicht werden kann. Hier oben hat man eine schöne Sicht auf den Ort und die See, besonders, wenn gerade die Sonne untergeht! | |||||||||||
Wir sind einmal um Island herumgefahren, haben goldene Wasserfälle und riesige Gletscher, rauchende Vulkane und eruptive Geysire, mythische Nebel und blubbernde Schlammtöpfe gesehen, wie man sie nur hier oben im Norden erleben darf. Und Elfen oder schlichte Trolle waren wir eher selber! Wir kehrten nach Reykjavik zurück und flogen am nächsten Tag in die Heimat zurück. |